Die Schulbehörde will die Hamburger Schulen rücksichtslos möglichst voll mit Kindern stopfen, anstatt ausreichend neue Schulen zu bauen. Wir haben intensiv recherchiert und hier für Euch die Verdichtungsfakten zusammengestellt:
AUSGANGSLAGE: 40.500 neue Einwohner/-innen in Altona
Die Hamburger Wohnungsbauoffensive führt zu einer stark wachsenden Bevölkerung. Nur wachsen die Schulen sowie andere notwendige soziale Infrastukturen (Schulen, Kitas, Häuser der Jugend, Stadtteilkulturzentren etc.) nicht mit. Der Hamburger Senat verfolgt eine einseitig auf den Wohnungsbau fokussierte Politik, alleinig die Wohnungsbauzahlen (Quantität) aber nicht die Qualität des Wachstums (u.a. Lebenswerte Wohnumwelt, soziale Infrastruktur) sind Bestandteil der hamburgischen Stadtentwicklungspolitik.
Im Rahmen der Wohnungsbauoffensive seit 2011 sind für den Bezirk Altona rund 10.500 Wohneinheiten genehmigt worden und weitere 12.000 Wohneinheiten (WE) mit Fertigstellungsdatum bis 2025 geplant (u.a. Mitte Altona 3.500, Holsten-Brauerei 1.200, Diebsteich 800, Kolbenschmidt 1.200, Trabrennbahn 2.500 und über Nachverdichtung noch einmal rund 2.500).
Insbesondere in der Region 4 des Schulentwicklungsplanes (bestehend aus Altona-Altstadt / Altona-Nord / Ottensen / Bahrenfeld / Othmarschen /Schanzenviertel) wird Hamburg wachsen. Zwischen 2011 und 2025 wird der Bezirk Altona 40.500 neue Einwohner/-innen gewinnen. Das Bevölkerungswachstum hat das Ausmaß von Mittelstädten wie Lemgo, Pirmasens die jeweils 8 Grundschulen haben.
DER BEDARF: 79 neue Klassen bis 2020 / 2024 in der Schulregion 4
Nach dem Entwurf des Schulentwicklungsplans 2019 müssen bis zum Jahr 2024/25 79 neue Klassen geschaffen werden.
DIE PLÄNE: Massive Verdichtung der bestehenden Schulstandorte
Der überwiegende Teil des massiv ansteigenden Schulbedarfes in der Schulregion 4 (Insgesamt rd. 50 Klassen mit rd. 1.500 Grundschüler/-innen) soll durch „Nachverdichtung“ auf besteheden Schulgrundstücken realisiert werden!
Bereits zwischen 2012 und 2019 wurden die 12 Grundschulen der Schulregion 4 bereits massiv nachverdichtet und haben durchschnittlich 40% mehr Grundschüler/-innen erhalten (Insg. 52 Klassen rd. 1.200 Schüler/-innen). Die Steigerung der Schulhoffläche lag leider bei 0 % !!!
Bis 2025 sollen die 12 Grundschulen der Schulregion 4 noch einmal massiv nachverdichtet werden (Insg. 47 Klassen rd. 1.100 Schüler/-innen)! Die 12 Grundschulen in der Schulregion 4 werden zwischen 2012 und 2024 durchschnittlich 80% mehr Grundschüler/-innen erhalten!
Die Schulbehörde plant für den Bezirk Hamburg-Altona leider nur 2 neue Grundschulen mit je 16 Klassen. Eine Grundschule soll nach Wunsch der Schulbehörde bis 2024 an der Behringstraße auf Kleingartenflächen entstehen. Die Kleingärtner haben jedoch noch einen Vertrag bis zur Fertigstellung des A7-Deckels, dieser wiederum wird nach Plan der Stadtentwicklungsbehörde erst 2028 fertiggestellt. Eine weitere Grundschule soll auf dem Gelände der Trabrennbahn Bahrenfeld bis 2025 errichtet werden, eine konkrete Planung und einen Zeitplan gibt es hierzu jedoch nicht!
Hier könnt Ihr die beiden Pläne als PDF anschauen oder herunterladen.
ALTERNATIVEN: Der Neubau von Schulen ist möglich!
Die Stadt Hamburg kann geeignete Grundstücke zur Verfügung zu stellen bzw. anzukaufen, um eine ordentliche Schulentwicklung möglich zu machen.
In Hamburg-Bahrenfeld an der Gasstraße gibt es beispielsweise ein städtisches Grundstück, welches sofort verfügbar und nach Größe und Lage geeignet ist eine
Grundschule zu errichten. Warum handelt die Schulbehörde hier nicht???
Wir fordern den Senat und die Behörden dazu auf, mit dem Wohnungsbau auch einen Ausbau der soziale Infrastruktur und hier insbesondere der Schulen umzusetzen. In den innerstädtischen, hochverdichteten Stadtteilen z.B. in Altona dürfen die bestehenden Schulen nicht überbelegt werden. Es müssen rechtzeitig neue Grundschulen und weiterführende Stadtteilschulen gegründet und gebaut werden!
Hier findet Ihr eine komprimierte und aufbereitete Fassung der Verdichtungsfakten mit tabellarischer Darstellung welche Schulen in Altona inwieweit betroffen sind sowie den Nachweis, dass in Hamburg keine – und schon gar keine guten – Erfahrungen mit 7-zügigen Grundschulen bestehen.
Hier gibt es den Text dieses Beitrags als PDF.
Infoflyer „Altona wehrt sich“ zum Ausdrucken und verteilen in Altona