
Sehr geehrte Frau Fegebank,
sehr geehrter Herr Tschentscher,
sehr geehrte Damen und Herren,
mit Sorge und Unverständnis haben wir den Beschluss des Schulentwicklungsplanes zur Kenntnis genommen. Der Schulsenator spricht von einer fairen Lastenteilung in der Schulregion 4, in der die bestehenden drei- bis vierzügigen Grundschulen auf fünf bis sieben Züge verdichtet werden sollen.
Fair geht anders
Denn die Schulgemeinschaften müssen zukünftig trotz stetig steigender Anforderungen (Inklusion) und längeren Schulzeiten (Ganztag) mit sehr viel weniger Platz zurecht kommen. Die bestehenden Schulhofflächen werden durch Neu- und Erweiterungsbauten verkleinert. Diese Entwicklung ist alles andere als fair sondern ein weiteres schlechtes Beispiel für die Hamburger Schulentwicklungspolitik. Wir befürchten, dass diese erzwungene Verdichtung die bestehenden Schulen und die Schüler*innen überfordert und nachhaltig negativ beeinflusst. Diese Befürchtung teilen die Elternvertreter/-innen der Kitas im Bezirk, die Elternräte der Schulregion sowie ehemalige Schulleiter*innen und haben bereits entsprechende Stellungnahmen veröffentlicht.
Neue Schulen – wann?
Der Schulsenator hat aufgrund des steigenden Schulbedarfes im vergangenen Jahr drei neue Grundschulstandorte in Altona angekündigt (Pressemitteilung der BSB vom 27.03.2018). Im vorliegenden SEPL-Entwurf sind jedoch nur zwei genannt, eine konkrete Planung? Fehlanzeige! Um den steigenden Bedarf an Grundschulplätzen tatsächlich aufzufangen, müssten diese neuen Schulen bis spätestens 2024 in Betrieb sein. Doch allein aufgrund der Planungs-, Bau- und Genehmigungszeiträume ist die Errichtung dieser neuen Schulen bis 2024 absolut unrealistisch.
Altonaer Grundschulen sind bereits stark verdichtet
Die bestehenden zwölf Grundschulen im bereits hochverdichteten Altonaer Kerngebiet (Schulregion 4) haben allein von 2012 bis heute im Durchschnitt bereits 40(!) Prozent mehr Grundschüler*innen aufgenommen – bei gleichbleibenden bzw. verkleinerten Grundstücksgrößen.
Wir verfolgen die Verdichtungsvorhaben der Schulbehörde im Altonaer Kerngebiet mit völligem Unverständnis. Denn in Bahrenfeld gibt es ein sofort verfügbares Grundstück in städtischem Besitz, das nach Größe und Lage für die Errichtung einer neuen Schule sehr gut geeignet wäre. Stattdessen sollen die bestehenden Schulen weiter verdichtet werden. Und zwar unter erheblichem Protest der Altonaer Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen.
Neue Grundschule auf dem brachliegenden Gasstraßengelände
Die Schulbehörde behauptete gegenüber der Bezirksversammlung Altona, das Grundstück in der Gasstraße sei für Schulbau ungeeignet, da es unter anderem zu schmal wäre. Wir haben uns erlaubt dem einen städtebaulichen Entwurf entgegenzusetzen. Dieser Entwurf von mehreren erfahrenen Architekt*innen aus unseren Reihen zeigt schwarz auf weiß: Natürlich gibt es Alternativen zur massiven Verdichtung der bestehenden Grundschulen. Selbstverständlich kann an der Gasstraße eine Schule gebaut werden – man muss es nur wollen!
Statt der weiteren Verdichtung der bestehenden Grundschulen bietet eine neue Schule allen Grundschüler*innen der Schulregion 4 die Möglichkeit für ein optimales Lernumfeld. Zudem bieten die Gebäude ei-ner neuen Schule auch eine Bereicherung für die Bewohner*innen im verdichteten Quartier – so können beispielsweise Aula und Sporthalle für außerschulische Zwecke genutzt werden.
Der Entwurf ist bewusst schlicht gehalten – Mensa, Aula, Sporthalle und Klassenraumgebäude sind den Schulgebäuden der benachbarten Max Brauer Schule nachempfunden.
Mit der dringenden Bitte um zeitnahe Beantwortung
Hiermit überreichen wir Ihnen den Entwurf verbunden mit der Bitte uns bald möglichst die folgenden Fragen zu beantworten:
- Was spricht dagegen, das seit Jahren brachliegende Grundstück an der Gasstraße für einen zügigen Grundschulneubau in der Schulregion 4 zur Verfügung zu stellen?
- Wie bewerten Sie die Verdichtungsvorhaben an den bestehenden Grundschulen in der Schulregion 4 die unter anderem zu weniger Schulhofflächen in bereits hochverdichteten Stadtteilen führt?
- Welche Auswirkungen hat die Verdichtung der Schulen, neben geringeren Schulhofflächen und unübersichtlichen Schulsystemen? Wo sehen Sie die Vor- und Nachteile?
Wir fordern den zügigen Bau weiterer Grund- und Stadtteilschulen im Altonaer Kerngebiet sowie den Verzicht auf die im SEPL aufgeführten Verdichtungsvorhaben.
Das muss anders gehen – und das geht anders!
Bitte sehen Sie hierzu auch unsere „freundliche Übernahme“ unter folgendem Link:
https://dasmussandersgehen.de/2019/09/freundliche-uebernahme/
Gerne stehen wir für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen aus Altona
Elternrat der Max Brauer Schule
Elternrat der Grundschule Trenkner Weg
Elternrat der Grundschule Rothestraße
Elternrat der Grundschule Loki-Schmidt-Schule
Elternrat der Grundschule Theodor-Haubach-Schule
Anlage: